Wenn die Menschen
eilig durch die Straßen laufen,
wir losziehen, um
eine Tanne zu kaufen -
wenn die Mutter
leckere Kekse backt
und der Vater noch
Kaminholz hackt –
wenn es überall
nach Bienenwachs durftet,
der Opa schwer
beim Schneeschieben schuftet –
wenn die Kinder
schon die Tage zählen,
die Pfarrer sich
mit der Predigt quälen –
wenn liebe Briefe
geschrieben werden,
und es heimelig
wird hier bei uns auf Erden –
wenn Geschenke
erhalten noch buntes Papier,
aus dem Schrank
geholt wird das gute Geschirr –
wenn das
Silberbesteck noch schnell wird geputzt
und das leider
auch nicht sehr viel nutzt –
wenn die Ente
schon im Kühlschrank liegt
und nicht mehr
über die Wiese fliegt –
wenn der
Tannenbaumständer wird gesucht
und Papa beim
Einstielen lauthals flucht –
wenn das Haus
erstrahlt im hellen Glanz,
die Ella ein
Geschenk sucht für ihren Hans –
wenn es nach
Glühwein duftet an jeder Ecke,
und Lichter
erstrahlen in jeder Hecke –
wenn sich Frieden
einstellt auf dieser Welt,
den man nicht
kaufen kann - auch nicht für Geld –
wenn das
Festgewand noch gebügelt wird,
und die Kinder
proben als Engel und Hirt’ –
wenn Oma die
Betten noch frisch bezieht,
oder mit Opa gar
in den Süden flieht –
wenn der
Männerchor noch mal Probe hat,
der Kantor sucht
nach dem Notenblatt –
wenn die
Einkaufswagen fast überquellen,
ich lieber hier
bin, als auf den Seychellen –
wenn der
Adventskalender ist fast leer,
und im Himmel
singt der Engel Heer –
wenn allüberall
die Lieder erklingen,
und wir „Alle
Jahre wieder“ singen –
wenn stille Freude
stellt sich ein –
dann muss bald
Weihnachten sein!
© Martina
Pfannenschmidt, 2014