Als Kind habe ich gerne
Märchen gelesen
von Elfen, Gnomen und
anderen Wesen;
von der guten und der
bösen Fee
und rotem Blut in weißem
Schnee.
Ich ließ mich entführen in
andere Welten,
wo nicht die Gesetze der
Erde gelten;
war ängstlich, zornig und
berührt,
hab Unrecht und auch Hass
verspürt.
Oft war’s die böse
Stiefmama,
die hinterhältig,
teuflisch war;
die gar mit ihrem großen
Zorn
den Königssohn vertrieb
vom Thron.
Bevor Dornröschen wurde
wach geküsst,
hat sie einen 100jährigen
Schlaf verbüßt;
und das, weil kein Besteck
– o weh,
vorhanden war für die 13.
Fee.
Der kleine Spiegel an der
Wand –
zeigte die Schönste an im
ganzen Land;
so las ich einst und war
verschreckt,
doch auch Schneewittchen
wurd’ erweckt.
Ich hab mit den Helden
geweint und gelitten,
war dabei, wenn sie sich balgten
und stritten;
wurde Zeuge von allerlei Liebe
und Leid,
war betroffen von Habgier,
aber auch Neid.
So manches Märchen kann
uns begeistern,
doch auch wir müssen unser
Leben meistern;
und da kann man wohl eines
sicher sagen:
Lies Märchen, dann kannst du
das Leben wagen.
Denn auch in deinem wahren
Leben
wird es nicht nur gute
Feen geben;
drum sei gewarnt und auf der Hut,
dann wird – wie im Märchen
– alles gut.
Bewahr dir die Kindheit
ein kleines Stück
und glaube fest an das
ganz große Glück;
dann können sich deine
Wünsche erfüllen,
die heimlich noch dein
Herz umhüllen.
© Martina Pfannenschmidt,
2015